Freitag, 10. Dezember 2010

Herbergssuche

Kalt und dunkel ist die Welt,
ich bin draußen,
frierend und allein.
Ich klopfe an die Tür,
doch verschlossen sind sie alle -
Türen und Herzen.
Hilf dir selber, dann hilft dir Gott
sagen die einen.
Hilf dir selber, dann brauchst du keinen Gott
rufen die andern.
Was ihr dem Geringsten getan habt....
sagt Jesus.
Heute bin ich die Geringste,
zu schwach, um mir selber zu helfen.
So lange schon irre ich durch die Welt
und suche nach einem Herzen,
das liebt und versteht.
Ich sehne mich nach Sicherheit und Geborgenheit,
ich möchte dazu gehören,
angenommen und gewollt sein.
Doch schon immer
war ich die Außenseiterin,
gehänselt, gemobbt, unverstanden,
allein gelassen
mit meinen Ängsten und Problemen.
Äußerlich bin ich eine Frau
in den besten Jahren,
doch innerlich bin ich noch immer
ein kleines, hilfloses Kind,
das nach Mutter und Vater schreit
und sich einen großen Bruder wünscht,
der es beschützt und verteidigt.
Meine Seele ist schon oft
erkaltet und gestorben.
Wo ist noch Leben in mir?
Ein stummer Schrei
entringt sich ihr.
Wer hört ihn?
Bäche und Seen
aus Tränen,
geweint und ungeweint.
Wer fängt euch auf?
Wer trocknet euch?

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