Sonntag, 6. April 2008

Brannte mir nicht das Herz...

Wie kann ich Jesus erkennen? Wie kann ich erkennen, ob der Hl. Geist zu mir spricht, ob etwas der Wille Gottes ist, oder ob es nur meine eigenen Gedanken, Wünsche und Hoffnungen sind? Diese Fragen stelle ich mir immer wieder.
So auch gestern Abend. Ich fragte mich, ist etwas nur dann der Wille Gottes, wenn es mir schwer fällt, wenn es ein Opfer für mich bedeutet, wenn es meinem eigenen Wünschen und Sehnen offensichtlich entgegen steht, und ich meine eigenen Sehnsüchte also begraben muss, um Gottes Willen? So habe ich das lange Zeit empfunden. Ich dachte, den Willen Gottes erfüllen, hieße automatisch, dass ich meinen eigenen Willen hinten anstellen, ja vergessen und verleugnen muss. Das kann der Fall sein, muss es aber nicht zwingend. Nein, es ist auch möglich, dass der Wille Gottes genau das ist, was ich mir selbst von Herzen wünsche. Der Herr schenkt das Wollen und das Vollbringen, heißt es in der Schrift, und an anderer Stelle: Der Herr wird dir geben, was dein Herz wünscht.
Dabei geht es nicht um irgendwelche oberflächlichen Wünsche, sondern um das, was ich mir wirklich aus tiefstem Herzen voller Sehnsucht wünsche und erhoffe. Wenn ich diese Sehnsucht Gott hinhalte, wenn ich ihm mein Herz hingebe, dann wird er mein Wünschen und Hoffen so umwandeln, dass es seinem Willen voll und ganz entspricht, und dann wird er mir die wahre Erfüllung schenken. Dann wird Gott mich durch den Hl. Geist berühren, und mein Herz wird brennen wie das der Jünger auf dem Weg nach Emmaus. Dann begegnet mir Jesus auf meinem Weg, auch wenn ich ihn nicht sofort erkenne. Wenn ich spüre, dass mein Herz brennt, dann kann ich davon ausgehen, dass Gott mein Herz berührt, dass ER es ist, der es entzündet. Dann will ich mich ihm öffnen und ihn einladen, in mein Herz zu kommen und mit mir das Brot zu brechen. Heute brennt mein Herz, und auch gestern brannte es schon. Und heute morgen hat der Hl. Geist in der Messe durch den Priester zu mir gesprochen, der genau über diese meine Gedanken sprach und predigte. Gepriesen sei der Herr, der mein Herz in Brand setzt, das Verlangen nach IHM in mir weckt, und mir dann in dieser Sehnsucht begegnet! Je größer meine Sehnsucht, desto herrlicher die Erfüllung! So will ich also auf mein Herz hören, besonders dann, wenn es in meiner Brust brennt.

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