„Damit die Welt durch ihn gerettet wird“
[…] Der Mensch ward um der Menschen willen, |
Er schenkte Seines Menschenlebens Fülle |
Den Seelen, die Er sich erwählt. |
Der einzeln jedes Menschenherz gebildet |
Und seines Wesens geheimen Sinn |
In einem neuen Namen einst offenbaren will, |
Den jener nur versteht, dem er zu eigen: |
Er hat mit jedem der Erwählten sich verbunden |
Auf eine eigene, tief geheimnisvolle Weise. |
Uns schenkt Er aus Seines Menschenlebens Fülle |
Das Kreuz. |
Was ist das Kreuz? |
Das Zeichen der tiefsten Schmach. |
Wer es berührt, ist ausgestoßen aus der Menschen Reihen. |
Die einst ihm zugejubelt, |
Sie wenden scheu sich ab und kennen ihn nicht mehr. |
Den Feinden ist er schutzlos preisgegeben. |
Auf Erden bleibt ihm nichts mehr |
Als Schmerzen, Qual und Tod. |
Was ist das Kreuz? |
Das Zeichen, das zum Himmel weist. |
Hoch ragt es über Erdenstaub und -dunst und damit |
Empor ins reine Licht. |
Was Menschen nehmen können, lass es fahren, |
Öffne die Hände und schmiege Dich ans Kreuz: |
Dann trägt es Dich hinauf |
Ins ew’ge Licht. |
Schau auf zum Kreuz: |
Es breitet seine Balken, |
Wie einer seine Arme öffnet, |
Als wollt’ er alle Welt umfassen: |
Kommt her, ihr alle, Mühsel’ge und Belad’ne, |
Auch ihr, die ihr mir rieft: ans Kreuz mit ihm. |
Es ist das Bild des Gottes, der am Kreuz erblich. |
Es steigt vom Erdengrund hinauf zum Himmel |
Gleich Ihm, der auf zum Himmel fuhr, |
Und tragen möcht’ es alle mit hinauf. |
Umfasse nur das Kreuz, so hast Du Ihn, |
Der Wahrheit, Weg und Leben ist. |
Trägst Du Dein Kreuz, so trägt es Dich |
Und wird Dir Seligkeit. Edith Stein |
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