Sonntag, 16. Dezember 2018

Gott wird Mensch


Gott wird Mensch. Er heiligt das Menschsein.

Gott, der die ganze Welt erschaffen hat und unendlich groß und allmächtig ist, wird in Jesus ganz klein. Er wird ein Kind im Leib einer Mutter. Er beginnt wie wir alle sein Leben als winziger Embryo, der auf seine Mutter angewiesen ist, die ihn in ihrem Leib ernährt und heranwachsen lässt. Der einzige Unterschied zu uns „normalen“ Menschen ist, dass er nicht durch einen Mann gezeugt wurde, sondern durch den Heiligen Geist, dass er Gottes Sohn ist.

Jeder von uns hat sein Leben im Leib seiner Mutter begonnen. Einen anderen Weg gibt es nicht, als Mensch auf diese Erde zu kommen, zu wachsen und zu leben. Niemand lebt für sich selbst. Wir sind aufeinander angewiesen, von Anfang an. Wer nur für sich selbst und seine Selbstbestimmung lebt, dient nicht dem Leben sondern dem Tod. Er setzt sich selbst absolut und wird damit zu seinem eigenen Götzen.

Das sehen wir an der Diskussion zu den Paragraphen 218 und 219, in denen es um die Abtreibung geht. Viele setzen das vermeintliche Recht der Frau, über sich selbst und ihren Körper zu bestimmen, über das Recht des Lebens der Ungeborenen. Sie reden von einem „Zellhaufen“ oder von einem „ekligen, kleinen, glitschigen Ding“. Diese entsetzlichen Begriffe habe ich auf Twitter in Kommentaren zum Thema Abtreibung gelesen. Andere reden dagegen sogar von einem Kind (und ein Kind ist selbstverständlich ein Mensch), das auszutragen jedoch einzig und allein die Entscheidung der schwangeren Frau sei, die selbst über ihren Körper bestimmen können, mit allen Konsequenzen, zu denen dann eben auch der Tod des von ihr empfangenen Kindes gehören kann. Nur weil das Kind noch in ihrem Leib ist, kann sie es also töten, wenn sie es als störend empfindet. Nach dem Willen der Jusos bis kurz vor der Geburt. Würde sie es nach der Geburt töten, wäre es dann aber Mord und sie würde dafür verurteilt werden und ins Gefängnis kommen. Da werden willkürlich Grenzen gezogen und bestimmt, wann ein Mensch leben darf und wann nicht. Wer maßt sich das an? Sind wir etwa Götter?

Es ist keine Frage, dass es Frauen gibt, die durch eine Schwangerschaft in eine Notsituation geraten. Doch gerade, weil diese Frauen oft alleine gelassen werden oder von ihrem Umfeld sogar zur Abtreibung genötigt, um nicht zu sagen, gezwungen werden, (wo bleibt denn hier das Selbstbestimmungsrecht der Frau?) sind sie in dieser Not. Oft könnte ihnen mit einem bisschen guten Willen und Liebe geholfen werden, zu ihrem Kind ja zu sagen, anstatt es „weg zu machen“. Es findet sich immer ein Weg und es gibt viele Hilfsangebote. Ich unterstütze mehrere Organisationen, die sich um Schwangere in Not kümmern und erfahre in ihren Berichten immer wieder von solchen Fällen. Oft möchten diese Frauen ihre Kinder, doch haben sie Angst, nicht alleine mit der Bürde klar zu kommen. Doch weder der Kindsvater noch die Eltern sind bereit, sich um Mutter und Kind zu kümmern. Das Ungewollte, Lästige, einfach ungeschehen zu machen, scheint da dann der einfachere Weg zu sein. Es geht aber auch anders, wie zum Beispiel 1000plus beweist. Hier finden diese Mütter die Hilfe, die sie brauchen. Engagieren auch Sie sich für sie. Schenken Sie Leben!

Maria hat Ja gesagt zu dem Kind, das sie auf so ungewöhnliche Weise empfangen sollte. Obwohl es auch für sie nicht leicht war und sie sich ihr Leben vielleicht anders vorgestellt hat. Sie hat damit der Welt, also auch uns, den Erlöser geschenkt. Arm geboren in einem Stall, von König Herodes verfolgt, als Flüchtling in Ägypten. Als Erwachsener oft unverstanden, verkannt und schließlich grausam getötet am Kreuz. Er hätte sich das alles ersparen können, hätte im Himmel bleiben können in all seiner Herrlichkeit. Aber dann wäre dieser für uns verschlossen geblieben. Und es hätte für uns am Ende nichts gegeben als den Tod. Nun liegt es an uns selbst, uns für das Leben oder den Tod zu entscheiden. Wählen Sie weise.

Ich wünsche Ihnen frohe, gesegnete Weihnachten mit viel Leben, Freude und Kinderlachen.




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