Dienstag, 26. Juli 2022

Fest Joachim und Anna

„Von vielen ist der Kinderglaube als ein „vorgestriger“ längst unter den Tisch gewischt worden. So viele neue Thesen aber führen in das Dunkel der Ratlosigkeit und Verwirrung. Es geht doch um die rechte, klare Sicht, um die klare eindeutige Linie auf Gott zu. Es gehört eine ganz entschiedene feste Grundhaltung her inmitten des Unglaubens, der Verachtung, des Spottes, des Sünden-Babels unserer Tage. Nur das Gebet schenkt diese klare Linie, diese Haltung. Sie verlangt Mut gegenüber der Welt, gegenüber den eigenen Schwächen und Fehlern. Die Zeit braucht ganz wache und tapfere Menschen, die den anderen die klare Linie zu Gott vorleben, die andere von der Existenz und Liebe Gottes überzeugen; dies allein kann aus der geistigen Verwirrung unserer Tage wieder ans Licht führen. Groß ist die Zeit. Gott hat uns in diese Zeit gerufen, in der es die Pflicht aller ist für das Reich Gottes zu beten, für Papst, Bischöfe und Priester, für das ganze Volk Gottes. Um dieses große Anliegen geht’s, so wie Sankt Anna um den Erlöser gebetet und gerungen hat.“

Text aus dem Buch „Mutter Anna, wir rufen zu dir“ von A. M. Weigl


Wie aktuell diese Worte doch sind, obwohl sie doch schon vor Jahrzehnten niedergeschrieben wurden! Möge Sankt Anna, deren Fest wir heute, am 26. Juli feiern, für die Kirche um eine wahre Erneuerung bitten und flehen.




Dienstag, 14. September 2021

Zum heutigen Fest "Kreuzerhöhung

 „Damit die Welt durch ihn gerettet wird“

[…] Der Mensch ward um der Menschen willen,
Er schenkte Seines Menschenlebens Fülle
Den Seelen, die Er sich erwählt.
Der einzeln jedes Menschenherz gebildet
Und seines Wesens geheimen Sinn
In einem neuen Namen einst offenbaren will,
Den jener nur versteht, dem er zu eigen:
Er hat mit jedem der Erwählten sich verbunden
Auf eine eigene, tief geheimnisvolle Weise.
Uns schenkt Er aus Seines Menschenlebens Fülle
Das Kreuz.
Was ist das Kreuz?
Das Zeichen der tiefsten Schmach.
Wer es berührt, ist ausgestoßen aus der Menschen Reihen.
Die einst ihm zugejubelt,
Sie wenden scheu sich ab und kennen ihn nicht mehr.
Den Feinden ist er schutzlos preisgegeben.
Auf Erden bleibt ihm nichts mehr
Als Schmerzen, Qual und Tod.
Was ist das Kreuz?
Das Zeichen, das zum Himmel weist.
Hoch ragt es über Erdenstaub und -dunst und damit
Empor ins reine Licht.
Was Menschen nehmen können, lass es fahren,
Öffne die Hände und schmiege Dich ans Kreuz:
Dann trägt es Dich hinauf
Ins ew’ge Licht.
Schau auf zum Kreuz:
Es breitet seine Balken,
Wie einer seine Arme öffnet,
Als wollt’ er alle Welt umfassen:
Kommt her, ihr alle, Mühsel’ge und Belad’ne,
Auch ihr, die ihr mir rieft: ans Kreuz mit ihm.
Es ist das Bild des Gottes, der am Kreuz erblich.
Es steigt vom Erdengrund hinauf zum Himmel
Gleich Ihm, der auf zum Himmel fuhr,
Und tragen möcht’ es alle mit hinauf.
Umfasse nur das Kreuz, so hast Du Ihn,
Der Wahrheit, Weg und Leben ist.
Trägst Du Dein Kreuz, so trägt es Dich
Und wird Dir Seligkeit.

                                                          Edith Stein

Sonntag, 5. September 2021

Die Kirche und die Regenbogenfahne

 

Zu was und zu wem bekennt sich eine Kirche, die die Regenbogenfahne hisst? Welche Botschaft verkündet sie den Menschen, die diese Fahne an der Kirche sehen? Bekennt sich diese Kirche noch zu Jesus Christus und seinem Evangelium? Verkündet sie noch die Wahrheit? Oder dient sie schon einem anderen Herren?

 Wofür steht die Regenbogenfahne eigentlich? Was steckt da dahinter? Die Internetsuchmaschine Google sagt z. B. dazu: Die Regenbogenfahne ist ein Symbol für viele Bewegungen: für die Friedensbewegung, vor allem aber für die LGBTQ-Community, also für Lesben, Schwule, Bisexuelle sowie für Menschen, die queer, transgender, asexuell oder agender sind. Mit den Farben des Regenbogens fordern sie Akzeptanz, Toleranz und Weltoffenheit ein.“

Fordert die Kirche also ihrerseits Akzeptanz, Toleranz und Weltoffenheit für sexuelle Vielfalt? Steht davon irgendwo etwas in der Bibel oder im Katechismus? Ich habe dort dergleichen noch nicht gefunden. Oder gilt das alles nicht mehr? Lässt sich die Kirche jetzt vom Zeitgeist leiten anstatt vom Heiligen Geist? Inwiefern unterscheidet sie sich dann noch von der Welt? Was hat sie den Menschen dann überhaupt noch zu sagen, was sie nicht anderswo schon zur Genüge zu hören bekommen? Macht sich die Kirche so nicht überflüssig?

Was ist denn der Sinn und der Auftrag der Kirche? Soll sie den Menschen nach dem Mund reden und ihnen das sagen, was sie hören wollen? „Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Begierden Lehrer sucht, um sich die Ohren zu kitzeln.“ (2. Timotheus 4:3.) Oder soll sie ihnen nicht vielmehr Gottes Wahrheit verkünden, auch wenn diese unbequem ist. „Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Geduld und Belehrung!“ (2. Timotheus 4:2)

Mögen sich die Verantwortlichen in der Kirche diese Fragen selbst beantworten. Die Lehre der Kirche und der Heiligen Schrift dürfte ihnen bekannt sein.

 

Ich empfehle zu diesem Thema das Buch „Ist Gott homophob?“ von Sam Allberry, erschienen in der Christlichen Verlagsgesellschaft Dillenburg.




Mittwoch, 23. Dezember 2020

Der Herr hebt Schwache aus dem Staub empor

                                     Mein Herz ist voll Freude über den HERRN,

große Kraft gibt mir der Ewige.
Weit öffnet sich mein Mund gegen meine Widersacher;
denn ich freue mich über deine Hilfe.

Der Bogen der Helden wird zerbrochen,
die Wankenden aber gürten sich mit Kraft.
Die Satten verdingen sich um Brot,
doch die Hungrigen können feiern für immer.

Der HERR macht tot und lebendig,
ER führt zum Totenreich hinab und führt auch herauf.
Der HERR macht arm und macht reich,
ER erniedrigt und ER erhöht.

Den Schwachen hebt ER empor aus dem Staub
und erhöht den Armen, der im Schmutz liegt;
ER gibt ihm einen Sitz bei den Edlen,
einen Ehrenplatz weist ER ihm zu.


1 Samuel 2,1bcde.4-5ab.6-7.8abcd.

Donnerstag, 17. Dezember 2020

Wach auf

 So wach denn auf, mein Geist und Sinn,
und schlummre ja nicht mehr.
Blick täglich auf sein Kommen hin,
als ob es heute wär.

Dein Teil und Heil ist schön und groß.
Auf, auf du hast's in Macht.
Ergreif im Glauben du das Los,
das Gott dir zugedacht.

Der Herr bricht ein um Mitternacht,
jetzt ist noch alles still.
Wohl dem, der nun bereit sich macht
und ihm begegnen will

(Johann Christoph Rube)

Donnerstag, 25. Juni 2020

Soli Deo Gloria! Alles meinem Gott zu Ehren.

Jeden Faden, den ich drehe,
jeden Schritt, den ich hier gehe,
jede Scholle, die ich grabe,
jede Arbeit, die ich habe:
Alles meinem Gott zu Ehren,
hier und dort Sein Lob zu mehren.
Soli Deo Gloria!

Alle Lasten, die ich trage,
alle Worte, die ich sage,
alle Werke, die ich tue,
alle Stunden, die ich ruhe:
Alles meinem Gott zu Ehren,
hier und dort Sein Lob zu mehren:
Soli Deo Gloria!

Jede Speis, die ich genieße,
wenn ich andre freundlich grüße,
wenn ich nur ein Blümlein pflücke,
mich nach einem Strohhalm bücke:
Alles meinem Gott zu Ehren,
hier und dort Sein Lob zu mehren:
Soli Deo Gloria!

Alles: vom Geringsten, Kleinsten
bis zum Höchsten, Größten, Reinsten,
mags die ganze Welt erbauen,
mags nur still ein Engel schauen:
Alles meinem Gott zu Ehren,
hier und dort sein Lob zu mehren:
Soli Deo Gloria!

Einst an meinem letzten Ende,
wenn mein brechend Aug ich wende
hin zum Kreuz, den Trost genieße,
und dann ruhig mein Leben schließe:
Alles meinem Gott zu Ehren,
hier und dort Sein Lob zu mehren:
Soli Deo Gloria!

Christliches Volksgedicht aus dem 19. Jahrhundert,
Verfasser unbekannt

Freitag, 5. Juni 2020

Gebet für das Vaterland

V. Ich bin das Heil des Volkes, spricht der Herr. In Ewigkeit bin ich euer Gott! Mein Volk: Hab acht auf mein Gesetz und neig dein Ohr den Worten meines Mundes!

A. Und wir, Herr, sind Dein Volk. / die Schäflein Deiner Weide! / Wir wollen ewiglich Dich preisen / und künden Deinen Ruhm.

V. Herr, nach dem Vorbild Deines eigenen Wesens hast Du die Welt erschaffen, und alles, was geschaffen ist, soll ein Abbild Deiner unendlichen Vollkommenheit sein. So bitten wir Dich, lass auch die Regierung unseres Vaterlandes ein Abbild Deiner unendlich weisen, gerechten und gütigen Leitung der ganzen Welt sein. Deine Wahrheit sei ihr Weg und Leuchte, Deine Gerechtigkeit Vorbild und Warnung zugleich, Deine Gnade Kraft und Stärke. Segne ihr Sinnen und Arbeiten für das Wohl des Volkes. Verleihe und erhalte uns Wohlfahrt und Frieden, Frieden mit den Nachbarn unserer Grenzen, Eintracht und Frieden im Innern und segensvollen Frieden auch mit Deiner heiligen Kirche. Segne unser ganzes Volk und lass es einen Sitz voll Ehre und Würde einnehmen im Rate der Völker.

A Amen.

V Segne, o Gott, unser Vaterland. Beschütze auch alle weltlichen Obrigkeiten. Gib ihnen christliche Gerechtigkeit und Weisheit, damit sie verordnen, was recht, und mit Kraft vollbringen, was heilsam ist. Pflanze in die Herzen der Obrigkeit Gedanken des Friedens. Gib den Richtern und Vorstehern Gerechtigkeit, Redlichkeit, Unbestechlichkeit, Treue und Wohlwollen, damit das Böse verhindert, das Gute belohnt, das Laster bestraft, dem Übel gesteuert und das allgemeine Wohl gefördert werde. Gib allen Untergebenen, dass sie ihre Obrigkeiten ehren und lieben, die Gesetze der Gerechtigkeit gewissenhaft befolgen und mit unerschütterlicher Treue ihre Pflichten erfüllen.

A. Frieden gib uns gnädiglich, / Herr,·Gott, zu unsern Zeiten; / denn es ist kein anderer, / der für uns könnte streiten, / als Du, o Gott und Vater!

Quelle: Gebet- und Gesangbuch für das Bistum Mainz, Herausgegeben vom Bischöflichen Ordinariat Mainz im Mathias-Grünewald-Verlag Mainz, 1963